»Glück ohne Glas - wie dumm ist das !«

 

Historische Balkonverglasung;
Photo E.Schöfer
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Ganz neue Impulse erfuhr die Glas- und Wintergartenarchitektur im 20. Jahrhundert zunächst aus Künstlerkreisen. Expressionisten wie der Schriftsteller Paul Scheebart entwickelten Visionen von licht- und farbendurchfluteten Gebäuden und brachten ihre Begeisterung auf so bündige Formulierungen wie:

»Glück ohne Glas - wie dumm ist das!«

Der Architekt Bruno Taut, ein Freund Scheebarts, setzte solche Vorstellungen in einem bunten Glaspavillion für die Werkbundausstellung 1914 um.

Glashaus Bruno Taut
(Werkbundausstellung Köln 1914; Pavillon der Glasindustrie)
Photo Deutsches Museum München
GlashausTaut.jpg (13498 Byte)
 

Nach dem ersten Weltkrieg wandte sich eine reformerische und sozial engagierte Architektur gegen die oft überladenen Schmuck- und Prunkbauten der großbürgerlichen Ära, Man begann nach »ehrlichen«, funktionsgerechten und »gesunden« Wohnformen zu suchen. Der Natur wurde eine ganz andere Bedeutung zugemessen als die eines repräsentativen Ambientes. Pflanzenwelt und Sonnenlicht wurden als befreiende Elemente angesehen, mit einer der physischen und psychischen Gesundheit förderlichen Wirkung auf die in engen, verschmutzten Städten wohnenden Menschen. Damit brach in der Geschichte des Wintergartens die Neuzeit an....