A III. STANDORTFRAGEN

 

Vor- und Nachteile in jeder Himmelsrichtung!

Naturgemäß »heizt« sich ein nach Osten oder Westen gerichteter Wintergarten weniger auf als ein nach Süden liegender - und ein Glasanbau an der Nordseite fast gar nicht.

Der Temperaturanstieg während der sonnenreicheren Jahreszeit reicht jedoch aus, um sich in einem nach Osten hin orientierten Wintergarten schon am frühen Morgen bzw. (in einem nach Westen ausgerichteten) noch bis in den späten Abend hinein wohl fühlen zu können.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß viele Pflanzen die Luft- und Temperaturverhältnisse hier besser vertragen als die Lebensbedingungen einer Südveranda. Der diffuse, nie blendende Lichteinfall und die geringen Schwankungen der Tagestemperatur eines nach Norden gelegenen Wintergartens können diesen Ort zu einem idealen Büro-, Atelier- oder sonstigen Arbeitsraum werden lassen. Soll er das ganze Jahr über genutzt werden, ist allerdings eine Zusatzheizung erforderlich.

Auch ohne Heizung funktioniert ein nördlicher Wintergarten aber bereits als ausgezeichneter »Klimapuffer« zwischen dem Kernhaus und dem Außenbereich. Unter Umständen läßt sich dadurch sogar mehr Energie einsparen als durch einen Südanbau zusätzlich »eingefangen« werden kann!

Dasselbe gilt für (unbeheizte) Glasanbauten, die nach Osten oder Westen hin liegen. Der Hauptnutzen eines nach Süden hin ausgerichteten Wintergartens ist die große Zufuhr an kostenloser Sonnenenergie. Jedoch ist leicht vorstellbar, daß zwischen diesem Nutzen und der Nutzung zu Wohnzwecken stets ein Kompromiß gefunden werden muß, denn gerade im Hochsommer kann der Energielieferant Sonne zum quälenden Eindringling werden. Ein wohlüberlegtes Beschattungs- und Belüftungssystem ist hier unerläßlich.

Derlei Systeme steigern freilich die Annehmlichkeit eines jeden Wintergartens. Denn wenn man daran denkt, daß ein Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung - etwa in Form von Jalousien - immer auch als Schutz gegen zu starke Energieabstrahlung verwendet werden kann, dann ist diese technische Maßnahme gerade auch bei Anbauten im Osten, Westen und Norden überaus sinnvoll: Dadurch wird länger eine glelchmäßig - angenehme Temperatur gehalten.

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Mögliche Verringerung des
Heizwärmeverbrauchs durch
einen Wintergarten mit Isolierglas
(nach U.Timm: Der Wintergarten,
München 1987)

 

Standortvor- und nachteile können sich jedoch nicht nur aus der jeweiligen Himmelsrichtung ergeben, sondern auch aus der Anbindung an das Kernhaus selbst.

So spart z.B. ein in den Winkel zwischen zwei Hauswände gesetzter Glasanbau (außer Grundfläche) auch Energie, denn die größere »Masse Wand« verfügt auch über eine größere Wärmespeicherkapazität als die einzelne Hauswand bei einem dreiseitig verglasten Wintergarten.

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Der richtige Standort: